Wofür wir stehen ...
Wir Freie Demokraten im Bayerischen Landtag sind davon überzeugt, dass Bildung die Grundlage für ein freies und selbstbestimmtes Leben und somit der wichtigste Zukunftsfaktor für unser Land und nicht zuletzt eine Frage der Chancengerechtigkeit ist. Umso mehr darf in der heutigen Zeit der soziale Hintergrund nicht mehr ausschlaggebend für den Bildungserfolg sein. Positive Wirkung werden wir jedoch nur entfalten können, wenn wir uns aus der aktuellen Schockstarre der derzeitigen Strukturen befreien und Veränderungen im bestehenden Bildungssystem anstoßen. Die liberale Bildungspolitik hat nur ein klares Ziel: weltbeste Bildung für jeden Einzelnen!
Der Schüler steht bei uns im Mittelpunkt
Es steht in unserer Verantwortung eine gute Grundlage für die Zukunft der bayerischen Schüler zu legen. Deshalb sollten Reformen im Bildungswesen immer vom Lernenden aus gedacht werden. Unsere Kinder werden zukünftig häufig in Berufen arbeiten, die es heute noch nicht gibt, deren Anforderungen sich ständig wandeln und die eine stete persönliche Weiterentwicklung erfordern.
Wir Freie Demokraten legen großen Wert darauf, dass jeder Schüler mit seinen individuellen Stärken und Schwächen optimal gefördert wird. Die Schulen müssen unbürokratisch und eigenverantwortlich auf die jeweiligen Bedürfnisse der Schüler reagieren können, um diesem Anspruch gerecht zu werden.
Eigenverantwortung und Wettbewerb für weltbeste Bildung
Die knapp 7.700 Schulen in Bayern haben aufgrund vieler Einflussfaktoren unterschiedliche Rahmenbedingungen, um ihren Lehrauftrag umzusetzen. Als Freie Demokraten sind wir der Ansicht, dass es die primäre Aufgabe der Schule ist Bildung und Kompetenz zu vermitteln. Über den Weg dorthin – die Methodik – soll die Schule selbst entscheiden. Hierfür müssen die Voraussetzungen geschaffen werden. Denn nur eine Schule, die sich auf ihre externen und internen Gegebenheiten individuell einstellen und entsprechende Angebote bieten kann, wird langfristig erfolgreich sein. Jede Schule soll ihr eigenes Profil erarbeiten und mithilfe gezielter Personalentscheidungen, pädagogischer Autonomie und Organisationsentwicklungsmaßnahmen dieses Profil mit Leben füllen.
Damit Schüler in den Mittelpunkt des Bildungssystems rücken, müssen wir auch die Schulfinanzierung konsequent nach ihnen ausrichten. Derzeit haben einzelne Schulen kaum Budgets, um kurzfristig und angemessen auf notwendige Anforderungen zu reagieren. Statt Einrichtungen möchten wir Individuen mit Bildungsgutscheinen fördern. Anstatt sich mit einem komplizierten Förderdschungel oder teils unsachgemäßer Einmischung der Sachaufwandsträger herumschlagen zu müssen, sollen Schulen ihr Budget selbst managen dürfen. Aufgabe des Staates ist es, in unserem Modell Bildungsstandards zu setzen und diese im Rahmen einer Rechtsaufsicht und Qualitätssicherung zu kontrollieren.
Bestes Personal für beste Bildung
Die wichtigsten Bezugspersonen im Bildungssystem für Schüler sind die Lehrkräfte. Neben den fachlichen sind deren soziale und außerschulische Kompetenzen ausschlaggebend, um einen Unterricht auf vertrauensvoller Basis zu ermöglichen. Jedoch werden derartige Fähigkeiten selten gewürdigt, da die Schulleitungen sich an den starren vom Beamtensystem vorgegebenen Rahmenbedingungen orientieren müssen. Als Liberale wollen wir mit unserem Programm für beste Lehrer modernes und innovatives Arbeiten an Bayerns Schulen möglich machen.
Dazu bedarf es dreier Schritte:
- Die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften muss modernisiert werden. Neben einem bundesweit kompatiblen Bachelor- und Mastersystem benötigen wir Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die über die Angebote der Fortbildungsakademie des Freistaates hinausgehen.
- Um das Engagement von Lehrkräften wertschätzen zu können, ist eine Reform des Vergütungs- und Bewertungsverfahrens im Lehramt notwendig. Die Möglichkeit zur leistungsgerechten Bezahlung von Lehrkräften muss ausgeweitet werden und darf nicht nur symbolischen Charakter haben.
- Die Schulen sollen selbst über die Anstellung des Lehrpersonals entscheiden können. Somit wird gewährleistet, dass auf die Schülerschaft passende Unterrichts- und Projektangebote geschaffen werden können.
Digitales Lernen mit Konzept
Der Umgang mit digitalen Medien und dem Internet ist heute eine Kernkompetenz in allen Lebensbereichen. Zentrale Aufgabe aller Bildungseinrichtungen muss es sein, Wissen und Fertigkeiten in diesem Bereich zu vermitteln. Das betrifft nicht allein die Ausstattung, sondern auch die Methodik und die persönliche Digitalkompetenz des Fachpersonals. Doch die beste Infrastruktur nützt nichts, wenn diese nicht professionell gewartet wird. Die Schulen benötigen eine mit ausreichend Personal versehene Systembetreuung, die von der Planung bis zu Wartung und Reparatur die gesamte IT-Ausstattung von Schulen koordiniert.
Beste Lernbedingungen für Schüler
Viele Schulgebäude in Bayern befinden sich teilweise in einem katastrophalen Zustand. Zusätzlich zum fehlenden Geld sind die baulichen Förderrichtlinien höchst komplex und zeitaufwendig. Wir Freie Demokraten wollen den Weg in Richtung moderner pädagogischer Lösungen öffnen: Statt Bauruinen braucht Bayern Lernlandschaften, die offene Lern- und Raumkonzepte für ein individuelles Lernen anbieten. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die bestehenden Richtlinien vereinfacht werden. Auch baulich muss sich unser Bildungssystem unkompliziert an die veränderten Gegebenheiten anpassen können.