FISCHBACH: Es braucht einen Paradigmenwechsel gegen den Lehrermangel
In der letzten Plenarwoche des Bayerischen Landtags hat sich die FDP-Fraktion erneut ihrem Herzensthema - der weltbesten Bildung für Bayern - gewidmet: So stellte sie Anträge zur Bekämpfung des Lehrkräftemangels sowie zur besseren und leistungsgerechteren Entlohnung von bayerischen Lehrerinnen und Lehrern.
„Zum Abschluss der Legislaturperiode stellen wir erneut eines unserer langjährigen Kernthemen in den Fokus: Der Bildung in Bayern wieder an die Weltspitze zu verhelfen“, so der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Matthias Fischbach. „Eines der größten Hindernisse dafür ist der eklatante Lehrermangel im Freistaat, der die Stellung Bayerns im internationalen Vergleich weiter zu schwächen droht.“ So verliert Bayern im deutschlandweiten Vergleich, wie beim IQB-Test und den VERA-Vergleichsarbeiten, immer stärker. Daher brauche es endlich einen Paradigmenwechsel in der Bildungspolitik – konkret auch bei der Gewinnung von Lehrkräften:
Gute Lehrkräfte verdienen mehr!
„Unsere Lehrkräfte sind das Rückgrat unseres Bildungssystems. Leider erfahren sie für herausragende Leistungen noch viel zu wenig Wertschätzung – auch finanziell.“ Lehrkräfte sollten daher zu leistungsorientierten Konditionen angestellt werden können, damit gute Arbeit auch entsprechend honoriert wird. Und auch die Höherstufung von Schulleitungs- und Konrektorenstellen bei der Besoldung dürfe nicht länger herausgezögert werden, fordert die FDP-Fraktion in einem Antrag. Laut einer bayernweiten Umfrage unterstützt eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger die Forderung nach einer leistungsorientierten Bezahlung:

"It’s a match" statt "It’s a Stellenzuweisung"
„Als FDP-Fraktion fordern wir außerdem, den Lehrberuf attraktiver zu machen, indem wir unseren Schulen endlich mehr Freiheit bei der Personalauswahl geben. Wunschschule und Wunschlehrer sollen sich in Zukunft frei finden können. So schaffen wir einen Wettbewerb um beste Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte“, so Fischbach.
Mit dem bisherigen Verfahren der Stellenbesetzung schrumpft die Attraktivität des Lehrerberufs seit Jahren signifikant: Allein über 47 Prozent der Planstellenangebote an Realschulen wurden im September 2022 abgelehnt. Dies zeigt, wie weit entfernt das Einstellungsverfahren von der Lebensrealität und den Wünschen angehender Lehrkräfte ist. Bildungsforscher, wie der von den PISA-Studien bekannte OECD-Experte Andreas Schleicher, sagen derweil klar: Diejenigen Bildungssysteme sind erfolgreich, die auf mehr Freiheit und Verantwortung vor Ort setzen. So liegen zum Beispiel in den Niederlanden 85 Prozent der bildungsrelevanten Entscheidungen an den Schulen vor Ort – in Deutschland, wo der Großteil zentral entschieden wird, sind es nur 13 Prozent.
„Als FDP-Fraktion fordern wir deshalb, das aktuelle Versetzungsverfahren durch die Möglichkeit der Direktbewerbung zu ersetzen, wie es auch in anderen Berufen üblich ist, um den Lehrberuf attraktiver zu machen. Es ist bedauerlich, dass CSU und Freie Wähler unsere entsprechenden Anträge dazu erwartungsgemäß abgelehnt haben“, bedauert Fischbach. (ph)