Zukunftfähiges Notarztsystem auf den Weg bringen

Dringlichkeitsantrag der Abgeordneten Martin Hagen, Dr. Dominik Spitzer,  Julika Sandt,  Alexander Muthmann,  Matthias Fischbach und Fraktion (FDP)

Der Landtag wolle beschließen:

Die Staatsregierung wird aufgefordert, dem Landtag zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB), welche für die Sicherstellung des bodengebundenen Notarztdienstes zuständig ist, unter anderem zu berichten:

  • Wie sich die aktuelle Situation in der notärztlichen Versorgung in Bayern darstellt?
  • In wie weit sich die veränderten Rahmenbedingungen (Fachkräftemangel, Work-Life-Balance, Arbeitsverdichtung im Hauptberuf, längere Anfahrtszeit, Betrieb/Schließung/ Abmeldung von Notfallambulanzen an den Krankenhäusern) auf die Organisation des Notarztdienstes in Bayern auswirken?
  • Wie eine bessere Harmonisierung/ Vernetzung zwischen den verschiedenen Akteuren ermöglicht werden kann mit welchen strukturellen Vorteilen und Kosten?
  • Wie das erfolgreiche Pilotprojekt “Telenotarzt Bayern” im Rettungsbereich Straubing schnellstmöglich in die Regelversorgung übernommen werden kann?
  • Welche weiteren digitalen Lösungen können die Organisation und Sicherstellung verbessern?
  • In wie weit ist die Vergütung in der Stadt und auf dem Land noch zeitgemäß und ausreichend?
  • Wie kann durch Ausweitung der Kompetenzen von Rettungssanitätern eine Entlastung des Notarztsystems erreicht werden?
  • Welche Umstrukturierungsmaßnahmen sind für eine zukunftsfähige flächendeckende Versorgung vorgesehen?

Begründung:

Im Jahr 2017 gab es in Bayern 410.000 Notarzteinsätze, ungefähr alle 80 Sekunden fährt in Bayern ein Notarzt zu einem Einsatz. Die geänderten gesellschaftlichen wie auch strukturellen Veränderungen wirken sich immer stärker auf die Organisation und Sicherstellung des Notarztdienstes aus. Ein Bericht der Staatsregierung unter Einbeziehung der KVB ist angebracht, um aussagekräftige und lösungsorientierte Maßnahmen erzielen zu können.