Senioren

Senioren

Wofür wir stehen ...

Wir Freie Demokraten im Bayerischen Landtag sind davon überzeugt, dass sich Politik für die ältere Generation nicht auf Altenthemen beschränken darf. Deshalb wollen wir generationenübergreifende Projekte, bei denen sich Jung und Alt unterstützen, stärken. Dazu gehören Lernkonzepte, die sich an den Lebensphasen der Menschen ausrichten. Die Digitalisierung muss als Chance für Senioren genutzt und als Querschnittsaufgabe verstanden werden.

Lebenslanges Lernen – Digitalisierung

Neue Techniken und Medien bestimmen zunehmend unseren Alltag. Ob Laptop, Smartphone oder Tablet – was für viele Menschen schon selbstverständlich ist, empfinden ältere Mitbürger mitunter als Herausforderung. Deshalb fordern wir Liberalen eine Neuauflage der bayerischen Politik für lebenslanges Lernen. Gerade die Generation, die nicht mit digitalen Medien und künstlicher Intelligenz aufgewachsen ist, hat ein Anrecht auf eine zeitgemäße Erwachsenenbildung.

Auch im Hinblick auf die digitale Arbeitswelt und Kommunikation von morgen müssen Menschen fortgeschrittenen Alters diskriminierungsfreie und zeitgemäße Weiterbildungsangebote zur Verfügung stehen, die sie fit machen für die Zukunft. Über ein Freiraumkonto soll es auch älteren Arbeitnehmern ermöglicht werden, steuer- und beitragsfrei für ihre Weiterbildung zu sparen. Geringverdiener können zudem über das "mid-life-BAföG" eine finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten.

Mit ihrem Recht auf lebenslange Bildung können ältere Arbeitnehmer frei entscheiden, wie lange sie ihr Potenzial und Können in Wirtschaft und Gesellschaft einbringen wollen. Auf dieser Basis wollen wir Liberalen das Renteneintrittsalter flexibel gestalten.

Rente enkelgerecht machen – Baukastensystem Rente

Anders als im aktuellen System fordern wir eine Abschaffung des starren Renteneintrittsalters. Jeder einzelne soll anhand seiner erworbenen Rentenansprüche selbst entscheiden, wann er aus seinem Berufsleben ganz oder teilweise aussteigen möchte. Ein Überblick über die erworbenen Ansprüche aus allen Säulen der Altersvorsorge (staatlich, privat, betrieblich) soll jederzeit über ein Portal oder eine App ermöglicht werden. So könnte jeder einschätzen, wie hoch seine Rente tatsächlich ausfällt und wie diese gegebenenfalls noch angepasst werden kann. Die Grundsicherung im Alter würdigt derzeit nicht, wenn jemand sein ganzes Leben lang hart gearbeitet hat. Mit unserer Basis-Rente wollen wir erreichen, dass jeder, der in seinem Leben gearbeitet hat, auf jeden Fall mehr Rente hat als jemand, der nie gearbeitet hat.

Bayern wird zudem immer älter und schon jetzt wird die Rentenkasse mit hunderten Milliarden aus Steuergeldern gestützt. Diese Zahl wird in den nächsten Jahren noch weiter steigen und das Rentensystem als solches bedrohen. Deshalb denken wir Liberalen die Rente neu und enkelgerecht. Die Altersvorsorge stellen wir uns als ein Baukastensystem vor, bei dem über die Kombination von verpflichtenden und freiwilligen Elementen eine neue Fairness und Generationengerechtigkeit erreicht wird. Damit halten wir die Renten- und Sozialsysteme in einer alternden Gesellschaft stabil.

Altersgerechtes Wohnen

Die meisten Menschen wünschen sich, möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. Wir Freie Demokraten wollen innovative Wohnformen in Bayern unterstützen. Neue Modelle wie Senioren-WGs und Seniorengenossenschaften sind gute Antworten auf den demografischen Wandel und die unterschiedlichen individuellen Bedürfnisse einer modernen Seniorengeneration. Auch Mehrgenerationenhäuser und andere Anlaufstellen vor Ort helfen, der Vereinsamung älterer Menschen entgegenzuwirken. Der Wohnungsbau muss in eine altersgerechte und barrierefreie Stadtentwicklungsplanung eingebunden sein. So wollen wir älteren Menschen ermöglichen, in ihrem vertrauten Wohnumfeld zu bleiben. Dort sollen sie selbstbestimmt und solange wie möglich leben können.

Wohnraum muss deshalb flexibel und bedarfsgerecht barrierearm umgebaut werden können. Wir Liberalen setzten hier auf Entbürokratisierung, um Eigeninitiative und Selbstbestimmung bei der altersgerechten Umwandlung von Immobilien zu stärken, damit Senioren aktiv werden und bleiben können.

Abbau von Altersdiskriminierung

Wir Freie Demokraten wollen Benachteiligungen aufgrund von Alter abbauen. Altersgrenzen beim Schöffen-, Bürgermeister-, Landratsamt bis hin zum Ministerpräsidenten sind nicht mehr zeitgemäß in einem Land, in dem die Menschen immer länger gesund und leistungsfähig sind. Ältere Neuzugewanderte wollen wir mit zielgruppenspezifischen Integrationsangeboten stärken, damit sie selbst als erfolgreich Integrierte zu Paten für andere Neuzugewanderte werden.

Gesundheit und Pflege

Auch bei zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen muss Selbstbestimmung die liberale Leitlinie sein: Einerseits können Assistenz und ambulante Pflege das Leben in der gewohnten häuslichen Umgebung ermöglichen, andererseits sollen auch bei stationärer Pflege Privatsphäre und Wahlmöglichkeiten so weit wie möglich erhalten bleiben. Das Pflegepersonal muss wieder mehr Zeit für Mitmenschlichkeit und Kommunikation haben. Deswegen fordern wir einen deutlichen Abbau von Dokumentationspflichten in der Pflege. In einer Welt, in der die Menschen immer mobiler, älter und die Lebensmodelle vielfältiger werden, gibt es auch neue Formen von Gemeinschaft jenseits von Verwandtschaft oder Liebesbeziehung. Mit der sogenannten Verantwortungsgemeinschaft wollen wir auch diesen Formen einen angemessenen Schutz des Rechtssystems zuteilwerden lassen.

Ein Grundsatz liberaler Gesundheitspolitik ist "ambulant vor stationär". Wir Freie Demokraten sehen einen großen Nachholbedarf beim Angebot von Kurzzeitpflegeplätzen sowie bei der Tagespflege, um Angehörige bei der häuslichen Pflege zu entlasten. Die Pflege durch Angehörige wollen wir der ambulanten Pflege finanziell angleichen.

Um mehr Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen, wollen wir Freie Demokraten nicht nur weniger Bürokratie, sondern auch eine deutliche und leistungsgerechte finanzielle Aufwertung der Pflegeberufe. Die Arbeitsbelastung von Pflegekräften muss auch mit digitalen Lösungen reduziert werden. Denn wer einen Pflegeberuf ergreift, möchte Menschen helfen und die wichtigste Ressource dabei ist Zeit. Eine menschenwürdige Pflege braucht genügend Freiräume, um auf die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Pflegebedürftigen eingehen zu können.

Inklusion

Fit und agil altern, das wünschen wir uns alle. Mit steigender Lebenserwartung läuft es allerdings für manche Menschen leider anders: Sie müssen mit Behinderung oder chronischen Erkrankungen zurechtkommen. Wir wollen sie dabei unterstützen, möglichst selbstbestimmt zu leben. Wir freie Demokraten kämpfen für eine barrierefreie Gesellschaft. Wir wollen den Menschen mit Behinderung in allen Bereichen stets ein echtes Wahlrecht ohne Finanzierungsvorbehalt an die Hand geben. Sie sollen selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten wollen und wo und wie sie wohnen, leben und arbeiten wollen.