Startup

Start-Ups

Wofür wir stehen ...

Wir Freie Demokraten im Bayerischen Landtag sehen die Gründerkultur in Bayern als wesentlichen Bestandteil der wirtschaftlichen Entwicklung in den Regionen. Deren Verbesserung ist ebenso wichtig wie das Gelingen der Umstellungsprozesse in den klassischen Industrien. Im Bereich Gründerkultur ist Bayern längst nicht dort, wo es sein könnte. Wir werden unseren Fokus deshalb darauf richten, Modelle zu entwickeln, die die Zahl von Unternehmensgründungen in Bayern steigern – in Zusammenarbeit mit Finanzinstituten, Privatinvestoren, Kammern und Wirtschaftsverbänden. Dabei müssen insbesondere die Frühphasen einer Unternehmensgründung effizienter gestaltet werden. Deren Finanzierung muss Priorität haben.

Gründergeist wecken – Kultur der Selbstständigkeit fördern

Im Freistaat wagen immer weniger Menschen den Schritt in die Selbstständigkeit. Diesen Trend müssen wir umkehren. Wir fordern deshalb die Einführung eines Gründer-BAFöG. So können Existenzgründer ohne finanziellen Druck die erste und schwierige Phase meistern und sich voll und ganz ihrem Projekt widmen.

Solche Förderungen müssen konkreten Bedingungen unterliegen. Wenn diese Voraussetzungen existieren, kann ein neues Unternehmen Arbeitsplätze schaffen, Investitionen ermöglichen und Steuereinnahmen generieren. Viele Förderprogramme richten sich zudem nur an bestimmte Zielgruppen wie Personen mit Hochschulabschluss. Das ist zu kurz gedacht. Wir wollen diese Programme auch für Menschen ohne Hochschulabschluss öffnen. Eine Anrechnung der Förderung auf das Arbeitslosengeld darf nicht stattfinden.

Selbstständige von überflüssigen Regeln befreien

Wir Freie Demokraten fordern Rechtssicherheit für die Selbständigen, die in Bayern im digitalen Bereich und Wissensarbeit tätig sind. Dafür muss die veraltete Denkweise vom klassischen Angestellten aufgebrochen werden. Die Beschäftigten in diesen Arbeitsbereichen unterliegen heute einer Vielzahl von Regeln, die die Ausbeutung durch Scheinselbstständigkeit verhindern sollen. Einem selbstbestimmten Menschen muss jedoch auch die Möglichkeit gegeben werden, über seine Arbeitsweisen frei entscheiden zu dürfen.

Das gilt auch im Sinne eines modernen Familienlebens: Wir Freie Demokraten schreiben den Menschen in Bayern kein festes Familienbild vor. Wir wollen aber auch nicht, dass starre Arbeitsbedingungen bestimmte tradierte Rollenbilder verfestigen. Wir wollen den Menschen Freiraum zur Entfaltung der eigenen Lebensentwürfe bieten. Aus diesem Grund fordern wir die Einrichtung spezieller "Career Services", die Studierende und Absolventen auf den Einstig in die Arbeitswelt vorbereiten. Förderrichtlinien für Unternehmen und Verbände sollen mit den Richtlinien von Bund und Europa harmonisiert werden, um unnötige Bürokratie zu vermeiden.

Berufliche Selbständigkeit im Unterricht verankern

Junge Unternehmen und Start-ups sind die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum und Entwicklung. Ihre Innovationskraft trägt zur wirtschaftlichen Stärke des Freistaats Bayern bei. Neue Ideen, Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle modernisieren nicht nur die Wirtschaft, sondern schaffen auch neue Arbeitsplätze. Sie sorgen für die Weiterentwicklung sowie die Erfindung neuer Technologien und Methoden. Aktuell gibt es in Bayern allerdings mehr Geschäftsaufgaben als Neugründungen und im Ranking des "Deutschen Startup Monitors 2019" ist der Freistaat auf den vierten Platz zurückgefallen, während Nordrhein-Westfalen inzwischen Spitzenreiter ist.

Das Bildungssystem ist eine wichtige Stellschraube, um die Start-up-Kultur in Bayern zu stärken und negativen Trends entgegenzuwirken. Der bloße Unterricht in Wirtschaft im Sinne einer ökonomischen Grundbildung reicht hierfür nicht aus. Vorbild für eine neue Ausbildungsrichtung, welche die besonderen Anforderungen an künftige Selbstständige berücksichtigt, kann das "Unternehmergymnasium Bayern" am Gymnasium Pfarrkirchen sein. Hier gibt es eine modulare Zusatzausbildung und starke Kooperationen mit Akteuren aus der regionalen Wirtschaft – insbesondere mit selbstständigen Unternehmern. Schüler sollten möglichst frühzeitig die verschiedenen Wege in den Beruf sowie Möglichkeiten der Selbstständigkeit mit auf den Weg bekommen und sich im Idealfall bereits während des Schulbesuchs ausprobieren können.

Bavarian Valleys

Für Regionen mit hohem Klumpenrisiko muss die Entwicklung maßgeschneiderter Innovationscluster unter Einbezug aller Stakeholder ermöglicht werden. Hier müssen wir die Chancen des technologischen Wandels nutzen und Gründer systematisch unterstützen. Flächenwirkung und Output/Impact bisheriger Maßnahmen müssen zuallererst evaluiert werden.

Das Zusammenwirken von Kommune/Landkreis, regionaler Hochschule, etablierter Wirtschaft und Gründeraktivitäten muss im Sinne einer ganzheitlichen Regionalentwicklung neu und anders gefördert werden. Professionelle Transfer-, Service-beziehungsweise Beratungsstellen zum Initiieren und dauerhaften Moderieren solcher regionaler Initiativen müssen (gegebenenfalls in Public Private Partnerships) geschaffen werden.

In diesen "Digitalen Freiheitszonen" müssen zudem – sowohl für etablierte Innovatoren wie auch für neugegründete Unternehmen – über Experimentierklauseln bau-, energie-, verwaltungs-, steuer- und arbeitsrechtliche Freiräume ermöglicht werden. Gleichzeitig sollen privatwirtschaftliche, regionale Wagniskapitalgeber, gegebenenfalls auch in Public Private Partnership, besonders gefördert werden, um die regionale Verankerung zu kräftigen.